Gedenktag Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel

An der Mittelmeerküste in Palästina liegt das malerische Karmel-Gebirge. Hier sah der Prophet Elija eine kleine weiße Wolke, die vom Meer aufstieg und den rettenden Regen nach der damals herrschenden Dürre ankündigte.  Auf seine Bitte hin ergoß sich reichlich Regen über das Land.   Seit altchristlichen Zeiten lebten dort Eremiten, die nach dem Vorbild des Propheten ein asketisches Leben führten. Sie deuteten diese kleine Wolke als ein Bild Mariens, der Mutter des Herrn.  

Im Lande herrschten damals die Sarazenen, die einen Ritter namens Bertold gefangen hielten.    Er legte  ein Versprechen ab. Er würde sein Leben Gott weihen, wenn er aus der Gefangenschaft der Sarazenen befreit werde und auch den Rest seines Leben als Ritter der Jungfrau Maria bei den Eremiten verbringen.   Er wurde frei und er hielt sein  Wort. Er fand nahe Elijas Höhle auch eine Höhle für sich. Hier ergab er sich dem Gebet. Bald kamen auch viele andere Menschen   zu ihm, die auch die Einsamkeit suchten  und so entstand der Karmelitenorden.  Die Brüder dieses Ordens pflegten eine außergewöhnlich große  Verehrung  der Jungfrau Maria. Sie lebten in Armut, in strenger Disziplin  und  im Stillschweigen. Später trennten sie sich, weil sie immerfort verfolgt wurden und sie   vor den Sarazenen flüchten mussten.  Sie kamen nach England. Die Verehrung der Heiligen Jungfrau unter dem Titel ” Unsere liebe Frau vom Berge Karmel” nahmen sie auch mit nach Europa. 

In England lebte ein Mann namens Simon Stock, der der Überlieferung nach in einem hohlen Baum lebte und sich strenge Buße auferlegte.  Er liebte und verehrte die Gottesmutter und sie war es auch, die ihm zu den Karmeliten führte, die ins Land gekommen waren. Er trat dem Orden der Karmeliten bei und wurde von ihnen zum Generalprior gewählt.

Eines Tages hatte er eine Vision der Gottesmutter, die ihm ein Skapulier übergab. Das ist ein kleiner Habit. Es wurde ihm überreicht mit einer besonderen Verheißung für alle, die im Leben und im Sterben damit bekleidet sind. Sie werden gerettet werden.    Simon hatte seit dieser Zeit keine größere Sehnsucht, als das heilige Skapulier  zu verbreiten. Später entstanden Skapulier-Bruderschaften.  In diese Bruderschaften kann jeder eintreten. Papst Pius X erlaubte, dass die Mitglieder des heiligen Skapulier  auch statt des Skapulier aus  Stoff,  eine Medaille  tragen können.

Was bedeutet das für uns Christen des 21. Jahrhunderts? Wichtig ist, zu wissen, dass das heilige Skapulier niemals ein Talisman oder ein Amulett ist. Das Tragen des Skapuliers ist eine Aufforderung, auf den hohen Berg der Vollkommenheit aufzusteigen, der Jesus Christus ist. Die Mutter des Herrn, die Heilige Maria bietet sich als Begleiterin an, damit wir nicht den Weg verfehlen. Sie wartet immer auf uns.     Wenn man zur Bruderschaft des heiligen Skapuliers gehört, bedeutet das auch, ein großer Marienverehrer  zu sein.   Dabei darf man niemals vergessen, Gott und auch die Menschen zu lieben. Der einfachste Weg dazu ist Maria. Sie hat Jesus, den Sohn Gottes zur Welt gebracht. Ihr können wir uns anvertrauen. Sie war Gott immer treu. Wenn wir zu ihr unsere Zuflucht nehmen, werden wir mit ihr leichter zu Christus, ihrem Sohn,  gelangen.  

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